VP28: Qualität der Ernteprodukte in NOcsPS Anbausystemen
Die Qualität agrarischer Produkte wird auf vielfältige Weise durch das Produktionssystem beeinflusst. Dies geschieht durch die Art und Menge der Düngung, oder indirekt durch pflanzenbauliche Maßnahmen, welche die Konkurrenzfähigkeit der Kulturpflanzen gegenüber Unkräutern oder Schädlingen verändern. In Anbausystemen ohne Pflanzenschutzmittel (NOcsPS) ist zu erwarten, dass Pflanzen einem erhöhten Stress durch verstärkte Verunkrautung sowie Pathogenbefall ausgesetzt sind. In beiden Fällen kann es zu Imbalancen in der Versorgung des pflanzlichen Stoffwechsels mit Nährstoffen, Photosyntheseprodukten und Wasser kommen, welche wiederum die Qualität der Ernteprodukte beeinflussen. Dies betrifft v.a. Produkte, deren Qualität von der Zusammensetzung primärer Metabolite (Proteine, organische Säuren, Zucker) abhängt, da deren Verteilung stark von source/sink-Verhältnissen in der Pflanze beeinflusst wird und unter Stress rasch verändert werden kann. Während die äußere Qualität von Verbraucherseite, und die innere Qualität von Seiten der verarbeitenden Industrie gefordert wird, sind auch gesundheitliche Aspekte zu beachten. Eine erfolgreiche Etablierung und Akzeptanz von NOcsPS Anbausystemen ist nur dann möglich, wenn diese Systeme langfristig in der Lage sind, Produkte mit guter oder besserer Qualität, welche auch den technischen Anforderungen an die Produktverarbeitung entspricht, hervorzubringen.
Das Ziel dieses Teilprojekts ist es, zu prüfen, ob im NOcsPS -Anbausystem insbesondere bei Kartoffeln langfristig ausreichende oder gar bessere Produktqualitäten im Vergleich zu konventioneller Produktion erreicht werden können. Hierzu sollen Schlüsselparameter der äußeren- und inneren Qualität untersucht werden. Die Kaliumkonzentration welche wesentlich zur Knollenqualität beiträgt sowie auch ein Indikator für die erfolgte Nährstoffakquisition der Wurzeln ist soll bestimmt werden. Zudem soll die Ascorbinsäurekonzentration (Vitamin C) in den Knollenerfasst, sowie die Kochdunkelung als Verarbeitungsparameter getestet werden.
Beprobt werden die Produkte insbesondere der Anbauversuche der Staatsschule für Gartenbau (SfG) aber auch des Heidfeldhofs in Hohenheim. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf zwei Speisekartoffelsorten (Almonda und Belana). Nach der Ernte werden die Ertragsdaten sowie Anteil der Marktfähigkeit erfasst. Nach drei und sechs monatiger Lagerung werden folgende Qualitätsparameter beprobt: Calcium-, Kalium-, Vitamin C- Gehalte und Kochdunkelung.
Erwartete Ergebnisse:
Die innere Qualität der Ernteprodukte soll erfasst werden, sowie die Darstellung der Marktfähigkeit und äußeren Qualität der Produkte aus beiden Anbausystemen (NOcsPS/konventionell). Sowie die Identifizierung der Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen Konkurrenz, Stress und Qualität der Kartoffeln in Bezug auf die gemessenen Nährstoffe und Vitamin C Gehalte.