Schadinsekten können landwirtschaftliche Nutzpflanzen entweder direkt oder indirekt als Überträger von Pflanzenpathogenen schädigen, was beides zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führt. Aufgrund der negativen Auswirkungen chemisch-synthetischer Pestizide auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit, muss die Landwirtschaft der Zukunft auf alternativen Praktiken setzen. Neben der Optimierung von Anbausystemen, ist die Unterstützung von Nützlingen, die Schädlinge auf natürliche Weise regulieren, eine vielversprechende Strategie.

Düngung und Aussaatregime können Schadinsekten auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Darüber hinaus deuten neuere Studien darauf hin, dass sich die Effekte von Düngemitteln auch auf die dritte trophische Ebene (d. h. Räuber und Parasitoide) übertragen. Um einen umfassenden Überblick über die im NOcsPS-Projekt implementierten Anbausysteme zu erhalten, sind Studien erforderlich, die die Häufigkeit von Schadinsekten, die Effizienz von Nützlingen und die Auswirkungen auf die allgemeine Biodiversität untersuchen.

Wir testen, ob sich die verschiedenen NOcsPS-Anbausysteme in Bezug auf

1. die gesamte Insektenartenvielfalt (einschließlich Schädlinge und Nützlinge),
2. Wachstum und Entwicklung von Schadinsekten, und
3. Wirksamkeit von Nützlingen gegenüber Schadinsekten unterscheiden.

Um die Auswirkungen von NOcsPS-Anbausystemen auf das Vorkommen von Nützlingen, Schädlingen sowie die gesamte Insektenvielfalt zu bewerten, werden Insektenpopulationen in allen Anbausystemen mit Streifnetzen erfasst.

Darüber hinaus werden wir Wachstums- und Reproduktion an ausgewählten Schadinsekten direkt im Feld mit Clip-Käfigen durchführen. Zudem werden wir Schädlingspopulationen inokulieren, um die Effizienz der natürlichen Schädlingsbekämpfung durch Räuber und Parasitoide in den verschiedenen Anbausystemen zu bewerten.

Abschließend werden wir Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden geben.